Wirklich alle miteinander
Die MusicMatch geht vom 5. bis 7. April in die vierte Runde
»Music for a new Society« lautet das Motto der diesjährigen MusicMatch, die abermals als Hybrid zwischen Festival und Konferenz an den Start geht – 2019 sogar in vier verschiedenen Locations und mit einer handverlesenen Auswahl an Partnern, Referenten und natürlich Acts, die dem Format den vielfältigen Sound geben.
Über allem schwebt dabei die Frage, welchen Wert Musik in einer Gesellschaft besitzt und wie stark dieser Wert gegenwärtig auf dem Prüfstand steht. Ben Zschorn, studierter Jurist und Musikwissenschaftler mit den Schwerpunkten Urheberrecht und Medienrecht und auch in diesem Jahr Projektleiter der MusicMatch, zur aktuellen Auflage des Formats: »MusicMatch will die Musikszene zusammenbringen, um einen Rahmen für Austausch zu bieten und aktuelle Themen und Fragen zu diskutieren. Wir fragen dabei, was die Musikszene eigentlich wirklich bewegt. Besonders vor dem Hintergrund des Rechtsrucks, den wir aktuell erleben, erscheinen uns solche Fragen interessant. Aus diesem Grund möchten wir, neben allen Konzerten, bei MusicMatch auch dazu einladen, sich noch einmal Gedanken zu machen, was uns als Musikszene ausmacht, welche Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte es wert sind, verteidigt zu werden, und wo wir etwas voranbringen können.«
Und vorangebracht wurde bereits programmatisch eine Menge. Beispielsweise wird der erste Abend des Festivals in Kooperation mit dem Dresdner Veranstalterkollektiv Böse & Gemein präsentiert werden und in diesem Zuge, die Bands I Drew Blank und Deutsche Laichen in die Scheune eingeladen. Am zweiten Tag steht ebenfalls das Haus auf der Alaunstraße als Nukleus des Geschehens im Zentrum. Allerdings gibt es abseits davon auch im Blue Note mit Project: Rubikon, Ella Janes und Christoball & Die Koketterie ein reichhaltiges Konzertprogramm. Obendrauf findet am Festivalsamstag in der Koralle eine Party mit Albrecht Wassersleben und den Tolerave Allstars sowie Postrock mit Emoabcon und Krautrock mit Electric Fluid in Die 100 auf der Alaunstraße statt. Größtes Highlight des Samstags werden jedoch zweifellos die Auftritte von Zugezogen Maskulin, Yetundey, FCKR und Der Bürgermeister der Nacht sein. Betont sei außerdem, dass es tagsüber ein reichhaltiges Konferenzprogramm gibt, bei dem die Themen Musik, Politik und Gesellschaft in verschiedenen Panels (die teils auch mit den Acts der MusicMatch besetzt sind) behandelt und vor allem diskutiert werden können. Ganz so, wie es sich für eine »neue Gesellschaft« gehören könnte, in der wirklich alle miteinander reden.
Thomas Natzschka
MusicMatch 5. bis 7. April, www.music-match.biz