Wir drucken! Zum 361. Mal
SAX und Corona. In eigener Sache
So viel besorgte Nachfrage gab es noch nie. Von »Wie geht es euch?« über »Werdet ihr das überstehen?« bis zu »Druckt ihr denn überhaupt noch eine Ausgabe?«. Das nun vorliegende Printprodukt beantwortet die letzte Frage, wenn auch diese SAX etwas spärlicher daherkommt als fast alle anderen der letzten 30 Jahre. Kaum Termine, davon keiner gesichert, und geschlossene Klubs und Veranstaltungshäuser buchen keine Anzeigen – zumal sich dort über Wochen oder Monate Defizite ungeahnten Ausmaßes anhäufen werden.
Trotzdem – oder gerade deswegen – wäre es uns im Traum nicht eingefallen, eine oder zwei Ausgaben sausen zu lassen. Schon gar nicht zum Jubiläum, das zu feiern weder uns noch unserer Leserschaft vergönnt war. Und da ist sie nun, die 361. SAX, wenn auch mit fast komplett anderen Themen, als noch vor wenigen Wochen geplant.
Und ja, wir waren schon traurig, unser 30er-Fest absagen zu müssen. Es gibt ja nicht viele Magazine in unserer Sparte, die so lange durchgehalten haben. Noch zu Spät-DDR-Zeiten und noch vor der Währungsunion gegründet, gibt es da nur noch den Kreuzer in Leipzig, mit dem uns auch noch etwas anderes verbindet: Nimmt man einmal Berlin heraus, sind wir beide im kompletten Osten die letzten Stadtmagazine, die den Weg zur Leserin und zum Leser über den käuflichen Erwerb wählen – alles andere ist inzwischen Gratisware. Und da hat ein Abonnement zum Beispiel einen besonderen Wert für uns, das ist eine außergewöhnliche Bindung. Und so viele sind uns seit den Anfangstagen treu geblieben. Ein besonderer Dank dafür!
Mit der Bitte, uns auch weiterhin treu und verbunden zu bleiben, möchten wir weitere Wünsche verbinden: Fast jede und jeder kann heute etwas bewirken, um anderen, die mit der Corona-Krise in Not geraten sind, zu helfen. Leistet Nachbarschaftshilfe, wo immer es geht. Kauft Gutscheine für Kinos, Theater, Museen, Veranstaltungen. Es hilft auch, wenn man die Tickets für ausgefallene oder verschobene Events nicht oder nicht gleich zurückgibt. So mancher spendet das Eintrittsgeld – es kommt dann den Klubs sowie den Künstlerinnen und Künstlern zugute. Checkt die Webseiten von Musikerinnen und Musikern nach Tonträgern, Shirts und anderem Merch-Kram, auch viele Sportvereine haben Onlineshops. Streamt Musik von regionalen Bands auf Spotify oder Apple Music und geht den Radiosendern auf den Wecker, dass sie deren Musik ins Programm aufnehmen. Kauft Bücher in den Onlineshops der hiesigen Buchläden, erwerbt Platten und CDs auf den Webseiten der Record Stores um die Ecke. Es muss nicht viel sein, aber jeder Euro hilft – einerseits zum Überleben der Händler, aber auch für deren Gefühl, nicht vergessen worden zu sein.
Und wir? Wir haben die SAX-Feierlichkeiten um genau ein Jahr verlegt. Jetzt wenden wir uns der Mai-SAX zu und werden dazwischen online da sein für alle, die Öffentlichkeit und Unterstützung für ihre Projekte benötigen. Und wir hoffen mit einem abgewandelten Spruch: Komm Mai, es sei!
Uwe Stuhrberg
Da viele Läden, Klubs und Kinos geschlossen sind, die uns am Tresen verkaufen, bieten wir Euch das Eine-Ausgabe-Abo für 2,50 Euro (inklusive Versand) an. Einfach eine Mail an redaktion@cybersax.de mit dem Betreff April-SAX, dann kommen Hinweise. Nicht zuletzt ist diese etwas andere Ausgabe vielleicht auch irgendwann eine papiergewordene Erinnerung an diese spezielle Zeit.
Oder Ihr habt die 21 Euro für ein ganzes Jahr. Checkt mal hier, da gibt es als Draufgabe noch Tickets für feine Konzerte nach der Krise:
www.cybersax.de/saxabo/