Vernetzung überall

Die IFA 2019 öffnet ihre Tore

Vom 6. bis 11. September präsentiert die IFA (früher einmal Internationale Funkausstellung) Neuheiten aus den Bereichen Unterhaltungselektronik, Computer, Telefonie und Haushaltsgeräte sowie intelligente Vernetzung derselben. Bereits seit einigen Jahren werden auf der IFA nicht nur Produkte der sogenannten „braunen Waren“(Unterhaltungselektronik) gezeigt, sondern auch die sogenannten „weißen Waren“ (Haushaltsgeräte). Hintergrund ist der Trend zur Vernetzung der Heimelektronik mit Computern, Ansteuerung über Apps und anderen Formen der Vernetzung zum „Smart Home“, also der intelligenten Verbindung elektronischer Heimgeräte mit zentraler Steuerung und der Möglichkeit, sogar von außen über das Telefonnetz interaktiv auf die Geräte Zugriff zu nehmen, zum Beispiel die Spülmaschine von unterwegs auszuschalten oder vom Kühlschrank die Information zu erhalten, welche Produkte zur Neige gehen.

Auf einer Vorabinformationsveranstaltung im Juli wurden von mehreren Herstellern bereits die Neuheiten vorgeführt, mit denen die Besucher auf der IFA rechnen dürfen. Der derzeit wohl innovativste Hersteller von TV-Displays, LG Electronics, wird mit dem ersten OLED-Fernseher in 8k-Auflösung aufwarten. Die Bildschirmdiagonale beträgt 88 Zoll. Außerdem konnte Cybersax bereits einen rollbaren OLED-Fernseher bestaunen. Man rollt ihn aus, wenn man ihn nutzen möchte und rollt ihn danach wieder zusammen, wie das von den Projektionsleinwänden für Projektoren bekannt ist. Hier rollt aber der gesamte Fernseher weg. In Zusammenarbeit mit Bang & Olufsen, der dänischen Edelschmiede vor allem durch ihr schickes, oft futuristisches Design auffallender Geräte entstand das Beovision Harmony, eine Fernsehgerät mit hinter einer formschönen Front verborgenen Lautsprechern. Kurz nach der IFA sollen auch LG-Fernseher mit Apple Homekit- und Airplay 2-Schnittstelle erhältlich sein. Der Konkurrent Samsung baut verstärkt die Vernetzung der verschiedenen Elektrogeräte aus. Dabei sollen verstärkt auch Geräte anderer Hersteller eingebunden werden können, mit denen daher eine Partnerschaft gesucht wird.

In diesem Zusammenhang fördert Samsung sein eigenes Sprachsteuerungssystem Bixby. Ebenfalls im Bedienungsbereich liegt der Fokus bei Panasonic. Die HbbTV-App ist in die HD+-Fernseher integriert und erlaubt über die Grenzen der Mediatheken-Portale hinweg den Zugriff auf bis zu einer Woche in der Vergangenheit liegende Sendungen. Philips wird bereits ab dem Mittelpreissegment Dolby Vision Ausstattung liefern und bietet weiterhin Ambilight bei seinen Fernsehern an, also ein vom Fernseher ausgehendes stimmungsvolles Umgebungslicht, das gepaart mit sanfter Musik auch als Wecker eingesetzt werden kann. Für In-ear-Kopfhörer bietet das niederländische Unternehmen eine zugleich als Powerbank funktionierende Aufbewahrungsbox. Hisense bietet im Premiumsegment nun auch OLED-TVs an. Von TP-Link wird mit Technologien wie Mesh-WLAN und Wi-Fi 6 mehr Stabilität bei der drahtlosen In-Haus-Netzversorgung geboten. Insbesondere werden die Übergabepunkte der Sender im Haus derart revolutioniert, daß fließende Übernahmen möglich sind, ohne daß beim Übergang die Verbindung unterbrochen wird. Einen ähnlichen Vorteil bietet auch Microsofts Surface Hub2, der ab der IFA erhältlich sein wird: unterbrechungsfreien Betrieb bei Übergang in einen anderen Raum. Das System ist für die Vernetzung kreativer Teams entwickelt, die überall und in allen Umgebungen zusammenarbeiten können sollen.

Die IFA-Neuheiten kann man nicht nur auf der Messe bestaunen, sondern ab Mitte September dann auch in den Dresdner Fachgeschäften.
R.A.

IFA Berlin 6. bis 11. September, www.ifa-berlin.de