Vegane Trophäen

Lampenschirme, Tischschmuck, Wandobjekte im »Händewerk«

Ein Hirsch, der sein Geweih wöchentlich wechselt? Gibt’s doch gar nicht! Gibt’s doch! In Freital. Geboren wurde der erste vor gut zwei Jahren. Und es werden immer mehr. Die kleinsten Exemplare messen gerade mal fünfzehn Zentimeter, die größten um die fünfzig. Die Rede ist von dem grandiosen Einfall der innovativen Papierkünstlerinnen Verena Eichhorn und Carolina Bräuer. Mit ihrem witzigen Wandobjekt in Form eines Hirschkopfes haben sie einen Eyecatcher der Extraklasse erschaffen.

Papier hatte die beiden Freundinnen (die eine Bühnenbildnerin, die andere Germanistin, Kunsthistorikerin und Musikwissenschaftlerin) schon immer fasziniert. Die Lust daran, Dinge selbst zu gestalten, der Spaß an der eigenen Hände Werk und das starke Bewusstsein für Nachhaltigkeit ließ zwischen den beiden Müttern im Laufe der letzten Jahre eine fruchtbare Zusammenarbeit entstehen, in deren Folge aus recyceltem Papier geschmackvolle Klappkarten wurden, raffiniert gefaltete Vasenverschönerungen oder origineller Tischschmuck.

Vor zwei Jahren wagten Verena und Carolina den Schritt in die Selbstständigkeit, seither fühlen sie sich in ihrem Erdgeschoss-Atelier in einem nagelneuen Technologie- und Gründerzentrum mitten in Freital pudelwohl. Hohe Wände, große Arbeitstische und riesige Papierscheren dominieren die Ladenwerkstatt mit dem fabelhaften Blick auf den Windberg. Hier werden mit extremer Präzision feuerfeste Japanpapiere geschnitten, gelocht und gefalzt – bis aus ihnen federleichte Lampenschirme entstehen, die in ihren klaren Formen an den Architektenchic der 1960er Jahre erinnern. Hier brüten die Händewerkerinnen über pfiffigen Tafeldekos und Bierdeckel-Gimmicks oder schwelgen mit leuchtenden Augen von ihren Anfängen, damals auf dem Tharandter Weihnachtsmarkt.

Zur kommenden Weihnachtssaison werden die blonde Verena und die brünette Carolina mit ausgefallenen Pappmaché-Lampen und Eierbechern aus Karton wieder in Quoren zu erleben sein. Stets dabei: ihr megacooler Hirschkopf. Die Ausgangsidee dafür bestand in der Frage, wie kann man ein Wandobjekt mit Pflanzen in Verbindung bringen. Wenn man allerdings – wie unsere schmucken Papieristinnen – in Tharandt ansässig ist, wo nahezu jedes dritte Haus vor Jagdtrophäen strotzt, hat man sein Motiv relativ schnell gefunden.

Die Herausforderung, das althergebrachte Thema in die heutige Zeit zu transportieren, ist dem »Händewerk«-Duo bravourös gelungen: ein stark reduzierter Hirschkopf aus recyceltem Karton ruht dreidimensional auf einer runden schwarzen MDF-Platte. Von außen nicht einsehbar befindet sich hinter dem Kopf eine Halterung für zwei kleine Reagenzgläser und damit Platz für den stetig wechselnden Jahreskreislauf in Form gesammelter Blumen, Gräser oder Zweige. Dass sich Kopf und Halterung kinderleicht montieren lassen, liegt an einer schlauen Magnet-Klippverschluss-Lösung. Ein halbes Jahr tüftelten Verena und Carolina darüber, gleichwohl über der idealen Form und Farbgebung, dann war sie fertig, ihre vegane Trophäe. Seither hängt sie lässig ab: in Restaurants, Geschäftsräumen, Arztpraxen …

Wählbar ist die Größe des Hirschkopfes und die Farbe des verwendeten Kartons. Zu erwerben indes ist der Nischel (Preis zwischen 25 und 129 Euro) ausschließlich im Direktbezug von »Händewerk«, sprich, bestellbar per Internet oder beim persönlichen Termin im Atelier. Dort lümmelt das gute Stück von edlem rotem Seidenpapier umhüllt in einem mattschwarzen Karton und wartet scharrenden Hufes darauf, dass einer sein Geweih wechselt.
Mutti

Händewerk Papeterie
Dresdner Straße 172, 01705 Freital
Telefon 0351-85073934
Termine nach Absprache
, Origami-Workshops nach Anfrage

www.haendewerk-dresden.de