Singen mit dem Freddy-Fischer-Chor
Hitze, Schweiß und Liebeslieder in der Groove Station
Sind ein Phänomen, der Herr Fischer und sein Cosmic Rocktime Band. Ein ganzer Saal singt ihre Songs mit, obwohl sie fast nie im Radio erklingen (Ausnahme Radio Eins) – und ihre Fangemeinde scheint stetig zu wachsen. Begonnen hat ihre diesjährige Aufführung in der Groove Station mit einigen neueren Liedern, ab Mitte des Abends wurde aber wieder tief in die Hitkiste gegriffen. Und bei Freddy Fischer wird eben mitgesungen und getanzt, der gewohnt hohe Anteil Damen sorgt für Umdrehungen im Publikum.
Und wenn solch schöne Musik, diese Mischung aus Pop, Chanson und Balladen, erklingt, verlassen sogar die ehemaligen Roboters (inklusive Robert) ihren heimatlichen Kindergarten, um sich wieder unters rhythmische Volk zu mischen. Die Orgel erklingt, der Basslauf kitzelt „untenrum“ und Schlagzeug sowie Gitarre zwingen zur Bewegung.
Ein Freddy-Fischer-Konzert ist gerade in dieser Jahreszeit zu empfehlen, da sich die unglaublich feuchte Hitze, die das Publikum schon nach wenigen Minuten erzeugt, sehr positiv auf angeschlagene Bronchien auswirkt – quasi Sauna mit akustischem Wellnessprogramm. Daher auch das sehr persönliche Fazit: Wer nicht da war, hat was verpasst. Und ja, der Autor ist seit dem ersten Liveerlebnis mit dieser Kapelle in selbige verliebt, auch in der aktuellen, nicht mehr original-gewohnten Formation.
Doch nach wie vor vermag es das „Groove“-Publikum leider nicht, auch der Afterparty beizuwohnen, obwohl die Herren Heinz Hermann und Manni Makaber am Schalplattenspieler,ordentlich weitergroovten – wo hört man sonst noch den souligen Manfred Krug in der Disko? Deshalb, liebe Neustädter Öko-Muttis und Batikfreunde: Bleibt ruhig noch ein oder zwei Stündchen länger, auch nach 23 Uhr lässt es sich feiern.
Norbert Scholz
Freddy Fischer and his Cosmic Rocktime Band 28. Oktober, Groove Station