Revolution in Radebeul

Die neue Spielzeit, die am 15. September mit dem Auftakt in Radebeul und Meißen startet, steht an den Landesbühnen Sachsen unterm Motto „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“. Sie startet mit einem Broadway-Knaller: der deutschsprachigen Erstaufführung, die auf den Roman „Light in the Piazza“ von Elisabeth Spencer beruht – inszeniert von Operndirektor Sebastian Ritschel. Außerdem hat er neben der ersten am 22. September auch gleich die letzte Saisonpremiere übernommen: „Katja Kabanowa“, die Oper von Leoš Janáček unter musikalischer Leitung von Generalmusikdirektor Ekkehard Klemm, liefert am 25. Mai den Abschlusspunkt eines interessanten Spielplans, der weniger üppig als zuvor ausfällt: 21 Premieren sind fünf weniger als 2017/18 zuvor. Acht davon werden auf der großen Bühne, acht auf der Studiobühne und fünf außerhalb Premiere feiern.

Manuel Schöbel gönnt sich in seinem siebten Jahr als Radebeuler Intendant zwei eigene Regiearbeiten: Einerseits Beethovens Revolutionsoper „Fidelio“ (Premiere: 17. November), wobei er erstmals auf den neuen Chordirektor Karl Bernewitz bauen kann. Außerdem inszeniert er im März „Die Mitte der Welt“ nach dem gleichnamigen Roman von Andreas Steinhöfel. Sein Oberspielleiter Peter Kube hat sich mit Georg Büchners „Dantons Tod“ (Premiere am 13. Oktober) und Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“ (12. Januar 2019) zwei ernste Schauspielstoffe auserwählt. Als neues Musical kommt „Hair“ in Regie von Peter Dehler im Mai zuerst in Radebeul zur Premiere, um dann am 8. Juno als einzige neue Produktion auf die Felsenbühne Rathen zu wechseln. Von den sieben Uraufführungen ist die spannendste das Auftragsstück von Oliver Bukowski: „Wer seid ihr“ und wird von Tom Quaas inszeniert.

Ballettchef Carlos Matos choreografiert „Romeo und Julia“ mit seiner Frau Wencke Kriemer gemeinsam und überlässt ihr die beiden anderen Uraufführungen. Interessant dabei: Bei „Coppélia – Android Q1“ (Uraufführung am 1. Februar) wird  Sandra Maria Huimann die Inszenierung übernehmen. Beim Mehrteiler „Freie Radikale (5. April) wird zudem Fabio Liberti choreografieren.  Drei Inszenierungen der Teilsparte Figurentheater gibt es, hier wird vor allem „König sein“ für Interesse sorgen, denn die Uraufführung, frei nach „Le petit Guili“ von Mario Ramos, realisiert Heiki Ikkola am 10. Februar per Premiere im Stadtmuseum Riesa.

Neben sechs neuen Tänzern gibt es noch vier andere neue Gesichter im Ensemble: Mit Mezzosopranistin Katarzyna Wlodarczyk sowie Johannes Leuschner (der als Gast bereits „Tschick“ rockte) und Edward Lee sind drei neue Leute im Musiktheater angeheuert, während Schauspieler Alexander Wulke schon seit März am Haus ist.

Zur Spielzeiteröffnung am 15. September gibt es eine Wiederauflage des „Radebeuler Bilderbogens“, der schon im April und Mai drei Mal die Sitzgemeinde beglückte. Dessen sechstes Stück, welches einst wegen Krankheit ausfiel, heißt „Mit Bilz im Bad“ und wird im Restaurant des Bades ab 27. Oktober als Uraufführung in Regie von Esther Undisz geboten.
Andreas Herrmann

www.landesbuehnen-sachsen.de

RADEBEULER SPIELZEITHÖHEPUNKTE 2018/19
Premieren Große Form (Auswahl)
Das Licht auf der Piazza
Deutschsprachige Musicalerstaufführung
Buch: Craig Lucas
Musik und Gesangtexte: Adam Guettel
Premiere: 22.9.2018

Dantons Tod
Drama von Georg Büchner
Premiere: 13.10.2018

Romeo und Julia
Tanztheater nach der Tragödie von William Shakespeare
Musik: Sergej Prokofjew
Premiere: 27.10.2018

Fidelio
Oper von Ludwig van Beethoven
Premiere: 17.11.2018

Die Mitte der Welt
Schauspiel nach dem gleichnamigen Roman von Andreas Steinhöfel
Premiere: 10.03.2019

Katja Kabanowa
Oper von Leoš Janáček
Premiere: 25.5.2019

Premieren Kleine Form (Auswahl)
Draußen vor der Tür
Schauspiel von Wolfgang Borchert
Premiere: 12.1.2019 (Studiobühne)

König sein (UA)
Figurentheater nach „Le petit Guili“ von Mario Ramos (ab 9)
Inszenierung und Ausstattung: Heiki Ikkola
Premiere: 10.2.2019 (Riesa, Stadtmuseum)

Freie Radikale (UA)
Mehrteiliger Tanzabend von Fabio Liberti und Wencke Kriemer de Matos
Premiere: 05.04.2019

Wer seid ihr (UA)
Schauspiel von Oliver Bukowski
Premiere: 26.04.2019 (Studiobühne)