Offene Grenzen

Neues beim 11. Jahrgang von »Literatur Jetzt!«

2007 vom Verleger Leif Greinus und dem Autor Michael Bittner gegründet, darf sich »Literatur Jetzt!« mittlerweile das größte Festival zeitgenössischer Literatur in Dresden nennen. Der einst selbst gestellte Anspruch, die Grenzen zwischen literarischer Hochkultur und Populärkultur zu überwinden, wird dabei in diesem Jahr mit offenen Grenzen hin zur Musik und bildenden Kunst sogar noch erweitert. Der für die Organisation verantwortliche Verein hat sich dafür breiter und vielfältiger aufgestellt und mit dem Zentralwerk in der Riesaer Straße ein neues Zuhause gefunden. Mit seinem renovierten Ballsaal, den Ateliers und Werkstätten bietet der neue Ort die ideale Voraussetzung, ein breites Spektrum an literarischen Schreibweisen abzubilden. Ein übergeordnetes Motto gibt es in diesem Jahr nicht, dafür versprechen die Veranstalter künftig auf »Mikro-Festivals« das ganze Jahr über zu zeigen, was jetzt in der Literatur passiert. Wichtige Voraussetzung dürfte dabei sein, dass das Festival im Jahr seiner elften Auflage erstmals eine institutionelle Förderung durch das Kulturamt der Stadt erhält.

Startschuss für das Programm, das in diesem Jahr mit zwanzig Veranstaltungen und mehr als vierzig Autorinnen und Autoren aufwartet, ist am 25. September und es steht ganz im Zeichen der neuen Konzeption. Anna Mateur und Samuel Halscheidt geben ein Konzert, die Worte stammen vom Comiczeichner Nicolas Mahler, der an diesem Tag auch seine Ausstellung eröffnet. Bei der After-Show-Party ist der Schriftsteller Marcel Beyer als DJ zu erleben. In seiner angestammten Rolle ist er am nächsten Tag gemeinsam mit Sina Klein und Martin Piekar beim Lyrikabend »Zentralwerk der Poesie« dabei. Autoren wie Karen Köhler, Feridun Zaimoglu, Isabelle Lehn, Anselm Neft, Lola Randl und David Schalko stellen ihre aktuellen Bücher vor. Fester Bestandteil seit jeher ist der Abend der Lesebühnen, während beim Reporter Slam erstmals sechs Reporter zum Wettstreit (in der Scheune) antreten. Neben einigen Veranstaltungen für Kinder und der Literaturshow »Die schlecht gemalte Deutschlandfahne« mit 
Rebecca Salentin, Isabelle Lehn und Marion Brasch als Gast wird mit zwei Abenden zu Georges Simenon und Theodor Fontane auch dem literarischen Erbe die Reverenz erwiesen.
wo. 

Literatur Jetzt! 25. bis 29. September
, Zentralwerk
www.literatur-jetzt.de