Just want to have fun
Vagabundobjects – das charmante Dresdner Label für handgemachten Unikatschmuck
»Niemals!« Energisch winkt Sophie Schade ab. »Echt. Niemals dachten wir dass die Idee so einschlagen könnte. Aber scheinbar«, ein kleines Siegerlächeln überzieht das Gesicht der 27-Jährigen, »haben wir den Nerv getroffen.« Bei bewusstem Nerv handelt es sich um handgemachten Schmuck der Marke »Vagabundobjects«. Genauer: megacoole, auffällige Statement-Ohrringe, welche eindeutig in Richtung der schwer angesagten 80er tendieren. Große grafische Formen, das Ganze in angesagten Farbtönen – Cyndi Laupers »Girls just want to have Fun« lässt grüssen.
Apropos: Genau damit fing witzigerweise alles an, vor drei Jahren, im eher unwitzigen Lockdown. Eine vor Lebenslust sprühende Sophie will sich und ihren Girls eine Freude machen, greift kurzerhand zur Fimo-Knete und kreiert ihre ersten Ohrringe. Et voilà: Die Girls haben Fun – auch weil der fröhliche Zierrat so federleicht ist, dass man ihn trotz stattlicher Größe kaum am Ohr spürt. Wenig später infiziert sich Sophies Liebster (Luca Schmieder) am Bastelvirus – »Vagabundobjects« ist geboren. Ab da rollt man gemeinsam bunte Knete, sticht behutsam grafischen Formen aus und härtet die angehenden Ohrhänger ganz sacht im heimischen Backofen. »Im Prinzip«, Luca hält lachend eine Tüte mit metallenen Ausstechern hoch, »ist es wie beim Plätzchenbacken. Wir verwenden teilweise sogar echte Plätzchenformen.«
An dem Procedere hat sich bis heute wenig geändert. Nach wie vor fertigen Sophie und Luca in ihrer kleinen Altstädter Wohnung nahezu täglich neue Kollektionen jener modischen wie leichtfüßigen Unikat-Preziosen, welche dank Etsy, Instagram und Kreativmärkten von einer stattlichen Fangemeinde gefeiert werden. Seit gut einem Jahr gibt es sogar einen festen Anlaufpunkt in einem freundlichen kleinen Concept Store in der Äußeren Neustadt. Dort offerieren Sophie und Luca (neben ihren eigenen Schätzchen) handverlesene Geschenkideen befreundeter Label wie Taschen, Keramik, Spiele und Wohnaccessoires.
Kennen- und liebengelernt hat sich das schmucke Dream-Team indes beim Studium in Görlitz, von wo Sophie stammt. Nach einigen Monaten WG- Leben war klar, dass man sich nicht nur von Herzen zugetan ist, sondern auch gemeinsam die Wollmäuse und den Badputz meistert. Während die studierte Tourismusmanagerin Sophie bei »Vagabundobjects« die Designs entwirft, sich um Social Media kümmert und den Store schmeißt, obliegt dem angehenden Kommunikationspsychologen Luca die komplette Produktionsstrecke. Alle Fimo-Teile müssen vor der Weiterverarbeitung sorgsam von Hand geschliffen, anschließend montiert und an Metallteilen aus chirurgischem Edelstahl befestigt werden.
Vor sich hat der 32-jährige Karlsruher gerade eine Plastebox mit divers geformten Einzelteilen. Knalliges Königsblau, warmes Flaschengrün, fettes Partypink sind die Farben der aktuellen Saison. Ist die Saison perdu, mischen Sophie und Luca neue Nuancen an. Die ständig wechselnden Kollektionen sind klitzeklein, werden nur einmal aufgelegt und verkaufen sich wie geschnitten Brot.
Als Renner bei Hochzeiten und Junggesellinnen-Abschieden hingegen entpuppt sich immer mehr das Workshop-Angebot von »Vagabundobjects«. Doch auch ohne Event besteht die Möglichkeit, Schmuckplätzchen einmal selbst in aufregenden Ohrschmuck zu verwandeln – beim monatlich stattfindenden Workshop mit Sophie und Luca in kleiner Just-want-to-have-Fun-Runde.
Mutti
Vagabundobjects Hoyerswerdaer Straße 29, 01099 Dresden, Telefon 0351-27503650
Dienstag bis Freitag 11 bis 18 Uhr, Sonnabend 11 bis 16 Uhr
www.vagabundobjects.com