Jede Menge Neuheiten

Die Funkausstellung in Berlin mit neuen Entwicklungen

Am Freitag, 31.8., öffnet die IFA 2012 (ursprünglich stand IFA einmal für Internationale Funkausstellung) ihre Tore in Berlin. Aussteller aus aller Welt werden vom 31.8. bis zum 5.09. rund um den Berliner Funkturm dem interessierten Publikum ihre Neuheiten präsentieren. Neuheiten sind vor allem dort zu erwarten, wo eine Computer-Vernetzung stattfindet. Das ergibt sich zum einen aus dem Gebot der Weiterentwicklung der Android-Systeme, zum anderen aber aus Windows 8 (Start in Deutschland offiziell im Oktober). Insbesondere Samsung, ein Entwicklungspartner von Microsoft bei der Entwicklung von Windows 8 dürfte hier bereits mit neuen Geräten, z.B. W8-fähigen Smartphones und Tablets, aufwarten. Sony wird Google-TV-Geräte vorstellen mit Android-Apps. Die Fernbedienung wird eine vollständige QWERTZ-Tastatur enthalten sowie die Möglichkeit der Sprachsteuerung des Fernsehers und des Blu-ray-Players. Alternativ können die Geräte auch über Smartphone oder Tablet-Computer angesteuert werden. ###MORE###Es wird vor allem die weitere Digitalisierung von Rundfunk und Fernsehen zu bestaunen sein, wie auch die Vernetzung von Anlagen im Haus: auf jeden Fall Musikanlage und Fernseher mit dem Computer und Lautsprechern in verschiedenen Räumen als Client-Server-Modell. Smart-TV ist das Stichwort: Über Notebook, Tablet oder Smartphone wird der Fernseher als visuelles Medium angesteuert. Dieser liefert dann Zugriff nicht nur auf empfangbare TV-Sender, sondern auf gespeicherte Sendungen, Photos, Musikstücke (auch vom Smartphone oder der Computer-Festplatte) sowie auf das Internet mit dort erhältlichen Filmen, archivierten Sendungen oder Musikstücken. Die Firma VideoWeb wird ein Zusatzgerät vorstellen, das es erlaubt, ein HD-TV-Gerät trotz nur analoger oder DVB-T-Verbindung über das Internet zu einem Smart-TV aufzurüsten und auch nicht analog oder über DVB-T zu empfangende Sender zu sehen. Einzige Voraussetzung ist neben der HD-Fähigkeit des Fernsehers eine mindestens 4-GB-Internet-Verbindung. Das Gerät wird für € 149.-- im Handel erhältlich sein.Bei Fernsehern haben die Aussteller vor allem die Bildqualität weiterentwickelt. Ziel ist der unendliche Kontrast, die absolute Bewegungsschärfe und brillante Farben bei perfektem Sichtwinkel. In unterschiedliche Richtungen gehen dabei die von den Herstellern zu diesem Ziel beschrittenen Wege: Während Samsung und LG als Messe-Highlight je einen 55´ OLED-Fernseher vorstellen werden (OLED steht für organic light emitting diode, also organische Lichtdiode), also die Qualität des Bildschirms selbst verbessern, setzt Toshiba auf vierfach HD, also kleinere Auflösung durch weiterentwickelte Chips in der dahinterliegenden Elektronik. Sowohl bei Toshiba, wie auch bei Sharp wird ein 90´ Bildschirm in vierfach HD-Qualität zu sehen sein. Der Trend geht also zu noch mehr Größe. Dabei sorgt die bessere Bildauflösung dafür, daß die alten Regeln über Mindestabstände des Zuschauers vom Bildschirm nicht mehr gelten. Es kann bereits aus 3 m Entfernung entspannt auf einen 90´ Bildschirm geblickt werden. LG hat die RGB-Technik zur WRGB-Technik weiterentwickelt, was ebenfalls eine Messeneuheit ist und noch konsistentere und präzisere Farben ermöglichen soll. Bei allen Herstellern geht der Trend zum (fast) rahmenlosen ultradünnen Bildschirm. Toshiba bedient sich bei der Gestaltung des dänischen Designers Jacob Jensen.Ebenfalls weiterentwickelt wird das Thema 3D-Fernsehen. Auch hier gibt es Entwickler, die auf die herkömmliche Brille setzen, wie LG oder Samsung, oder solche, die ohne Brille auskommen wollen, wie z.B. Toshiba. Samsung wird die Möglichkeit vorführen, auf einem Bildschirm mittels zweier modifizierter 3D-Brillen gleichzeitig zwei Programme in 2D-Technik zu sehen. LG führt an seinen Fernsehern Magic Motion Remote vor, die Fernbedienung ohne Fernbedienung über die Erkennung von Gesten des Nutzers durch das Gerät.Aber nach der Einbeziehung von sogenannter „weißer Ware“ 2008 kann auch die Vernetzung mit den Verbrauchern in der Küche eingebunden werden nach dem Motto: bei Anruf – Café au lait. Es geht also um die direkte Kommunikation zwischen den Geräten, auch zwischen denen der „weißen“ und der „braunen“ (=Unterhaltungselektronik) Ware. Die Zukunftsvision, daß mich mein Kühlschrank auf dem Handy anruft und mir mitteilt, ich müsse dringend Milch einkaufen, weil die zur Neige gehe, wird in der Realisierung noch etwas auf sich warten lassen. Aber die Entwicklungen gehen in diese Richtung.In erster Linie werden die jeweiligen Produktpaletten erneuert und für die Zuschauer von nah und fern werden Happenings veranstaltet. Auch für die Souvenirjäger wird gesorgt sein. Jeden Nachmittag werden Scharen von Besuchern auf die Ausstellung strömen, die nichts Wichtigeres kennen, als Baseball-Kappen, Kugelschreiber, Auto-Aufkleber und wenn dies alles nicht erhältlich ist, wenigstens Tragetaschen zu ergattern. Einige Aussteller veranstalten auch Gewinnspiele für die Zuschauer und erfreuen auch durch besonders phantasievoll gestaltete Messestände. Messestände gibt es von der 2 m x 2 m Sardinenbüchse, wie sie vor allem in den Asien-Hallen von den Ausstellern aus Taiwan und Hongkong dicht an dicht genutzt werden bis hin zu Mammut-Ständen von Firmen wie Philips oder Samsung, die oft eine ganze Messehalle allein ausfüllen.Und wer sich nicht auf den Weg nach Berlin machen möchte, kann auch in Dresden von der Funkausstellung profitieren. Die Dresdner Fachhändler werden die Messeneuheiten in ihren Geschäften unmittelbar nach der Messe präsentieren. Wer aber auf der Suche nach einem „Schnäppchen“ ist, wird kurz vorher noch ein Auslaufmodell deutlich unter dem „Listenpreis“ erstehen. Der Wegfall des Rabattgesetzes macht hier günstige Preisgestaltungen möglich. Das Feilschen wird zur wahren Wonne. Denn hier hat man auch gute Erfolgsaussichten.
Ra.

www.ifa-berlin.com