Ja, Dresden lacht!

Mit der dritten HumorZone hat sich das Festival endgültig etabliert

Es gibt ja verschiedene Arten, seiner Fröhlichkeit Ausdruck zu verleihen. Die einen brechen in ein ansteckendes oder aber auch enervierendes – auf jeden Fall aber schallendes – Lachen aus. Andere wiederum feixen oder prusten eher in sich hinein. Und dann gibt es jene, die zum Lachen in den Keller gehen. Und da Dresden in den letzten Jahren nicht eben nach außen den Eindruck vermittelt hat, dass die Fröhlichkeit in der Elbestadt zu Hause ist, kommt ein Humorfestival im Märzenmonat mit Sicherheit genau richtig.

Natürlich konnte das Organisationsteam um Katina Haubold und Steffen Mendrok nichts von düsteren Herbst- und Wintermärschen ahnen, als sie vor drei Jahren mit der Planung der »HumorZone Dresden« begannen, aber dass das Lachen eine befreiende Wirking hat, davon sind auch sie überzeugt – und was benötigt diese Stadt zur Zeit mehr als ein paar Tage sinnvolle Erheiterung. Und so wird es vom 8. bis zum 12. März einen Andrang von über 80 Comedians und Kabarettisten geben, die auf insgesamt elf verschiedenen Bühnen der Stadt ihre Programme spielen werden.

Dass man den begriff Comedy sehr weit fassen sollte, das ist dem umfangreichen Programm sofort anzusehen. Da finden sich ebenso Frischlinge der Szene wie gestandene Stars, Musiker wie Slammer oder Vortragende. Und mit der stetig steigenden Zahl an mitwirkenden Künstlern und beteiligten Veranstaltungsorten haben sich die Humorfestspiele in kürzester Zeit zu einem bundesweit beachteten Festival entwickelt, das längst auch die Granden der Szene lockt, ohne dass man sie betteln muss.

So kommt etwa Helge Schneider zur längst ausverkauften Abschlussgala in den Alten Schlachthof, zu der Schirmherr Olaf Schubert bittet, und die desweiteren Torsten Sträter, FIL, Konrad Stöckel (alle auch solo im Programm) oder Serdar Somuncu auf der Bühne hat. Bewährte Highlights sind sicher auch die Shows von Die Feisten, Stermann & Grissemann, Knacki Deuser, Rainald Grebe oder Eure Mütter. Doch im Fokus sollte man ebenso die vielen Neuentdeckungen, die noch eher Unbekannten haben. So kommen Gankino Circus ins Blue Note, Johnny Armstrong in den Bärenzwinger oder Vincent Pfäfflin ins Thalia. Dazu kommen die eigenentwickelten Mixshows wie die »Zotenzone«, »Jindrich Staidels Migrantenscheune«, »The Funny Side of Slam«, »Eine ganz normale Freaksshow« sowie die »Newcomer«.

Was noch auffällt: Die Macher glauben an die Künstler, die sie einladen, sie entwicklen sie sogar. So ist es über die drei Jahre gut zu beobachten, wie so mancher, der im Thalia begann, inzwischen große Säle bespielt. Und: Zu sehen sind Programme, die weltoffen, progressiv und manchmal gar experimentell sind – keine Spur von »besorgten« Dumpfbacken, die es ja längst auch in der Comedyszene gibt.
JH

3. HumorZone 8. bis 12. März, verschiedene Locations
Tickets:www.saxticket.de
www.humorzone.de