Hören. Sehen. Fühlen.
Der Palais Sommer an der Elbe
Dresden ist die einzige Großstadt Europas, die im Zentrum Flusswiesen hat. Und kaum geht das Thermometer über 15 Grad, strömen die Menschen dahin, um sich vom Stadtstress zu entspannen – und das mitten in der – nun ja – Stadt. Es mag genau diese Kombination aus Ort und Entschleunigung gewesen sein, die die Veranstalter des Palais Sommers vor dem geistigen Auge hatten, als sie 2009 das Projekt starteten: eine Oase aus Kunst, Musik, Körperlichkeit, Hörspielen, Literatur und Film – täglich geöffnet bei freiem Eintritt.
Seitdem erfreut sich der Palais Sommer – mit Ausnahme des Pausenjahres 2010 – stetig steigender Beleibtheit, wobei man in Sachen Publikumsresonanz vor allem 2012 und 2015 großen Schritte machen konnte.
In diesem Jahr nun beginnt das Treiben zwischen Fluss und Japanischem Palais am 29. Juli und endet am 28. August. Doch den genauen Beobachtern wird aufgefallen sein, dass die Palais-Sommerwirtschaft bereits seit Anfang Juli geöffnet hat und auch erste Yoga-Angebote reichlich genutzt werden. Offiziell startet der Veranstaltungsreigen jedoch am 29. Juli mit einer Klaviernacht. Dafür konnte man den in Berlin lebenden usbekischen Pianisten Eugéne Mursky gewinnen, der ein wahrlich ausgesuchtes Programm mit Beethoven, Schubert, Liszt und Chopin spielen wird.
Tagsüber wird dann täglich ab 12 Uhr die Ausstellung zu sehen sein, die von Künslern und Autodidakten aus vielen Ländern gestaltet wird, wie auch von Absolventen der Kunsthochschulen Thessaloniki, Tblissi und Dresden. Kunst für Kinder von Kindern gibt es ab dem 1. August ebenfalls täglich ab 12 Uhr unter dem Motto »Folge kleinen Herzen«. Die Jungen und Mädchen können sich hier unter professionellen Bedingungen und mit hochwertigem Material verwirklichen. Am Ende steht eine Ausstellung sowie ein gemeinsam gemaltes Bild, das der Stadt Dresden gestiftet wird.
Fast jeden Tag kann man sich ab 18 Uhr zu »Yoga im Park« treffen, wobei verschiedenste Techniken und Kombinationen mit Musik angeboten werden. Wer aber eher in der Sportart Zuhören bewandert ist, sollte sich vor allem das Programm mit den elf Hörspielnächten betrachten. Krimis, Live-Hörspiele sowie drei thematische Nächte über Bob Dylan, Elvis Presley sowie die deutsche Jugendkultur an sich eröffnen ein breites Spektrum. Zur Premiere kommt am 28. August »Die Legende vom Leben des Buddha« als Live-Performance mit Doreen Seidowski, Mario Faust und Winterberg.
Am 11. August heißt es dann »Palais Poesie«. Dabei sind in diesem Jahr Undine Materni, Thomas Rosenlöcher, Marit Heuß und Andra Schwarz. Am 15. August liest dann Sky du Mont aus seinem Buch »Full House«.
Eine neue Kooperation kommt am 3. August zum Tragen, wenn der Palais Sommer gemeinsam mit Kumpels & Friends eine Singer-Songwriter-Nacht auf die Bühne bringt. Diese teilen sich Scout Niblett, Staring Girl sowie Sarah and Julian (letztere wussten erst im April in der Groove Station zu begeistern). Ansonsten: Tango (fünf Termine), Salsa, Chanson, Gitarrennacht, Chornacht … und am 6. August Schach mit der Großmeisterin Nona Gaprindashvili.
So, und nun geht es an Entdecken.
JH
Palais Sommer 29. Juli bis 28. August, Garten des Japanischen Palais, Eintritt frei
www.palaissommer.de