Hören. Sehen. Fühlen.
Der Palais Sommer an der Elbe
Dresden ist die einzige Großstadt Europas, die im Zentrum Flusswiesen hat. Und kaum geht das Thermometer über 15 Grad, strömen die Menschen dahin, um sich vom Stadtstress zu entspannen – mitten in der – nun ja – Stadt. Es ist genau jene Kombination aus Ort und Entschleunigung, die die Veranstalter des Palais Sommers wohl vor dem geistigen Auge hatten, als sie 2009 das Projekt starteten: eine Oase aus Kunst, Musik, Körperlichkeit, Hörspielen, Literatur und Film – täglich geöffnet bei freiem Eintritt.
Seitdem erfreut sich der Palais Sommer – mit Ausnahme des Pausenjahres 2010 – stetig steigender Beleibtheit, wobei man in Sachen Publikumsresonanz vor allem 2012 und 2015 großen Schritte machen konnte. In diesem Jahr beginnt das Treiben zwischen Fluss und Japanischem Palais am 4. August und endet am 27. August – erstmals erweitert um einen Biergarten.
Los geht es am 4. August mit dem Plenair und der Vernissage, die diesmal Werke von Aleko Adamia zeigt, einem er Mitgründer des Palais Sommers. Am Abend das erste der Konzerte, zu Gast sind The Green Apple Sea, was auch anzeigt, das die Partnerschaft mit dem Festival The Sound of Bronkow und K&F fortgeführt wird. Am Folgetag kommen aus Frankreich The Buttshakers und am 20. August spielen Paul Armfield und Bergen.
Tagsüber wird täglich das Plenair geöffnet sein, das von Künstlern und Autodidakten aus vielen Ländern gestaltet wird, ebenso von Absolventen der Kunsthochschulen Tblissi und Dresden. Kunst für Kinder von Kindern gibt es ebenfalls wieder unter dem Motto »Folge kleinen Herzen 2«. Die Jungen und Mädchen können sich hier unter professionellen Bedingungen und mit hochwertigem Material verwirklichen.
Jeden Tag kann man sich zum Yoga treffen, wobei verschiedenste Techniken und Kombinationen mit Musik angeboten werden. Wer aber eher in der Sportart Zuhören bewandert ist, sollte sich vor allem das Programm mit den Hörspielnächten betrachten. Nicht zu vergessen, weil feste und gute Tradition: die Klaviernächte. Die erste findet am 8. August statt, hat Ulugbek Pavlanov am Flügel, es folgen an den Tagen danach direkt drei weitere mit Tobias Forster, Nadezda Pisareva und Lilly Among Clouds. Sehr besonders in dieser Reihe: Federico Albanese, der am 17. August an die Elbe kommt.
Zum zweiten mal gibt es Singer-Songwriter-Nacht beim Palais Sommer – am 12. August teilen sich diese Burkini Beach, Attic Giant, Karlie Apriori und MD Woods. Unter dem Motto »Wie leben wir morgen?« diskutieren am 14. August Richard David Precht und Christian Felber, begleitet vom Stahlquartett. Am 15. August heißt es dann »Palais Poesie« mit Kerstin Becker, Ulrike Almut Sandig, Nora Gomringer und Moutaz Zafer.
Ansonsten: Tango, Salsa, Chanson, Gitarrennacht, Chornacht … So, und nun geht es an Entdecken.
JH
Palais Sommer 4. bis 27. August, Eintritt frei
www.palaissommer.de