Heimspiel
Maria Markesini spielte mit den Klazz Brothers
Die Klazz Brothers füllen in der ganzen Welt Konzertsäle. Mit der griechischen Sängerin Maria Markesini, verheiratet in Rotterdam, treten sie seit einigen Jahren erfolgreich auf. Bei den Jazztagen trat die Gruppe um Jazztage-Intendant Kilian Forster in den Ostra-Studios zu einem Heimspiel an. Ob der virtuose Bassist Kilian Forster, der geniale Improvisiteur Bruno Böhmer-Camacho an den Keyboards (Flügel, aber auch Synthesizer) oder der zuverlässige Taktgeber Tim Hahn am Schlagzeug, der gerne auch einmal ein Solo hinlegt, das zu recht zu Begeisterungsstürmen hinreißt: hier wird auf höchstem technischen Niveau musiziert.
Dazu kommt dann die zierliche Maria Markesini, eine Sängerin mit herausragender Stimme, die in ihrer durchdringenden Klarheit ein bißchen an die junge Caterina Valente erinnert. Hinzu kommen schauspielerisches Interpretationsvermögen und enorme Bühnenpräsenz. Markesini setzt sich als klassisch ausgebildete Pianistin auch gerne an den Flügel und bearbeitet gekonnt die Tasten. Herrlich, wie sie beim vierhändigen Spiel mit Bruno Böhmer Camacho seinem lateinamerikanisch-rhythmisch-jazzigen Spiel einen typisch griechich-folkloristisch-leichten Schwung verleiht. Das Programmthema war Cinema Passionata. Arrangements von Maria Markesini setzten Themen aus Kinofilmen um, wie sie auch auf ihrem aktuellen Album zu hören sind. Im Zugabenteil spielten dann die Klazz Brothers ein Stück aus ihrem neuen Album, das passend zum Beethoven-Jahr 2020 Werke des großen Klassikers jazzig aufbereitet. Das entspricht dem eigentlichen Programm dieser Gruppe, deren Name sich aus den Bestandteilen Klassik und Jazz zusammensetzt.
Insgesamt war das ein Konzert, das trotz der nachmittäglichen Terminierung einen deutlich größeren Publikumszuspruch verdient hatte. Die Zuhörer, die da waren, erjubelten sich gleich drei Zugaben.
Die Jazztage Dresden laufen noch bis zum 24.11. mit täglich zum Teil mehreren Konzerten. Dabei werden nicht nur typische Jazzmusik, wie sie die Bevölkerung für gewöhnlich unter dem Begriff Jazz erwartet, sondern zeigt auch die Ränder auf, Berührungen mit der Klassik, mit dem Blues, mit dem Rock oder auch mit folkloristischen Elementen. Auch in der Demonstration der Vielseitigkeit des Jazz sieht Jazztage-Intendant Kilian Forster seine Aufgabe.
Ra.
Maria Markesini & Klazz Brothers 26. Oktober, Ostra-Studios, Jazztage Dresden