Einfach mal swingen lassen
Die Prohibitionsparty im Feldschlösschen Stammhaus
Sich auf wiederkehrende Veranstaltungen im Jahr freuen zu können, ist, gerade in Dresden ein seltenens Vergnügen. All zu oft ist es ein Einheitsbrei aus bunten Lichtern und Helene-Fischer-Rhythmen, der geboten wird. Und das möglichst billig und ideenlos. Ganz anders dagegen die Prohibitionsparty.
Schon zum 24. Mal begann am Samstag die Zeitreise in die wilden 20er Jahre. Und da heißt es nicht nur, sich schick anzuziehen, sondern auch, Kultur zu genießen. Swing, Jazz, Schlager - das ganze Musikprogramm dieser Zeit wird präsentiert. Zwei Big Bands waren wieder dabei, die Drugmiller's Bigband im Untergeschoss und zwei Etagen höher die Gevolksleute von Michael Winkler. Dazu noch einige kleinere Kapellen und DJs, seit zwei Jahren endlich auch mit ein bisschen Elektroswing.
Rund eine Woche dauert es, das Feldschlösschen Stammhaus in eine Partyhölle von vor 100 Jahren zu verwandeln, damit alles stilecht aussieht. Und es dauert auch für den Gast eine ganze Weile, alles zu erkunden und selbst versteckte Bars und Kuschelecken zu entdecken. Der Gag mit dem Kaffegeschirr zum verbotenen Alkoholgenuss wird auch beim 24. Mal nicht schal und der Kenner weiß, dass man sich eine große Kanne den ganzen Abend lang bewahrt, um möglichst viel Gerstensaft für seine harten Dollars zu erhalten. Denn eins ist Fakt: Trotz Prohibition bleibt keine Kehle trocken.
Was bleibt als Fazit: Es war wieder ein Fest und man darf auf das 25-jährige Jubiläum gespannt sein - vielleicht gibt es dann ja auch endlich eine Homepage, die nicht schon vor 100 Jahren gebaut wurde.
Und wer im November weiterswingen möchte: am 26. November ist Swingball im Rahmen der Jazztage im Parkhotel.
Norbert Scholz
Prohibitionsparty 5. November, Feldschlösschen Stammhaus