Eine katastrophale Situation
Offener Brief von Anton Adasinsky zur Streichung der Fördermittel für Derevo
An alle, denen die Kultur in Dresden nicht gleichgültig ist.
Auf Basis der Information über die Kommunale Kulturförderung der Institutionellen Förderung 2018 erhält das Tanztheater DEREVO keine institutionelle Förderung für seine künstlerische Tätigkeit. Das bedeutet, dass das Theater DEREVO ab 1. Januar 2018 faktisch auf der Straße stehen wird. Wir sind damit bankrott. Wir können keine künstlerische Tätigkeit mehr anbieten. Die Miete für die Studios können wir nicht mehr bezahlen und wir sind gezwungen, bereits unterschriebene Verträge mit Künstlern aufzuheben und zu vernichten. Außerdem können wir keine finanziellen Verpflichtungen mehr einhalten und sind gezwungen, Kompensationen für die nicht eingehaltenen Verträge zu zahlen.
Wir haben diese Information zufällig aus dem Internet erhalten, einen Monat vor Jahresende! Es gab von Seiten der Stadt keine vorherigen Gespräche oder Treffen mit uns. Und das passiert vor dem Hintergrund, dass die Fortführung des Vertrages zwischen dem Theater DEREVO und dem Festspielhaus Hellerau unklar ist. Für uns ist das ein finanzieller Vergeltungsschlag.
Aufgrund unserer 25-jährigen Tätigkeit in Dresden und unserer Präsentation Dresdens weltweit, finden wir das kein angemessenes Verhalten! In den 25 Jahren eröffnete DEREVO für Dresden neue Formen des Theaters – ein non-verbales Körpertheater, welches überall stattfinden kann, sei es in Parks, Straßen, Plätzen oder bedeutenden Orten wie dem Zwinger. Unser innovatives Theater hat bedeutende Preise weltweit gewonnen. Siehe www.derevo.org
Es ist eine katastrophale Situation, die nicht ohne gesellschaftliche Resonanz bleiben darf!
Wir bitten Sie, sich nochmal die institutionelle Förderung des Theaters DEREVO durch die Stadt Dresden für 2017 anzuschauen. Außerdem bitten wir die Stadt Dresden, dass das Theater DEREVO seine kreative Tätigkeit auch 2018 fruchtbar weiterführen kann.
Anton Adasinsky
Direktor des Tanztheater DEREVO