Distanz durch Humor
Ronja von Rönne LIEST AM 28. Januar wieder in der Schauburg
Betont negativ, provokant und zwischendurch auch selbstironisch erklärt Ronja von Rönne den Lesern auf ihrem Blog und in Kolumnen die Probleme ihrer Generation. Die junge Journalistin, die durch einen kontroversen Antifeminismus-Artikel in der Welt bekannt wurde, schreibt mittlerweile auch Bücher. 2016 erschien ihr Debüt »Wir kommen«. Zwei Jahre später hat sie mit »Heute ist leider schlecht: Beschwerden ans Leben« ein weiteres Buch über ihre Generation nachgelegt. Den Ruf als »Stimme der Millenials« lehnt sie allerdings ab: »Man bekommt ziemlich früh, wenn man irgendwie in die Öffentlichkeit geht, drei Etiketten angepappt. Bei mir war es ›jung und schön und provokant‹, und dann verbringt man eine Karriere damit, die wieder abzufriemeln. Zumindest ›jung und schön‹ werden sich irgendwann erledigen.«
Depressionen und miese Stimmung gehören bei der erfolgreichen Autorin dazu – das merkt der Leser schon, wenn er sich durch ihren Blog klickt. Solche Launen kommen allerdings auch mit dem Schreiben selbst, denn das mache ihr an sich schon schlechte Laune, meint von Rönne.
Deshalb wird ihr auch immer wieder vorgeworfen, nicht verantwortungsvoll mit ernsten Themen umzugehen. Die Autorin hingegen sieht ihren oft witzigen und sarkastischen Tonfall eher als Hilfsmittel: »Ich finde, über lustige Dinge lustig zu schreiben, ist irgendwie Zeitverschwendung. Sondern ich benutze ja Humor, um Dis-tanz zu bekommen.« Mit ihrem neuen Programm geht Ronja von Rönne auf Tour und kommt am 28. Januar in die Schauburg.
Ronja von Rönne 28. Januar, 20 Uhr, Schauburg, Karten an allen Kassen und print@home