Arbeit ist Glamour!
Jörg Albrecht liest am 26. Juni in der Motorenhalle aus seinem Buch "Beim Anblick des Bildes vom Wolf"
Kreativität wird heute als die entscheidende Ressource der Wirtschaft gehandelt. Dieses Kapital lässt sich nicht anstellen, sie bleibt free lancer und hat sich als solche stets neu zu erfinden. Sie lebt davon sich permanent zu zeigen im großen Netzwerk der Kontakte.
Der Freundeskreis um Thies, seine Exfreundin Wanda, Jasper und die Zwillinge Jonte und Pelle, gehören zu dieser kreativen Klasse. Sie alle sind Anfang dreißig und die Jahrtausendwende liegt nun bereits zehn Jahre zurück. Immer knapp bei Kasse nehmen sie jeden Auftrag an, auch wenn sie kaum daran verdienen, denn: Sichtbarkeit ist alles! Arbeit ist Glamor! ###MORE###
Aber neben der Arbeit am eigenen Image geht es auch noch um die große Liebe, die allerdings auch nicht so einfach ist. Überhaupt haben sich die großen Versprechen von Freiheit und Selbstverwirklichung eher in Selbstausbeutung und prekäre Existenzen aufgelöst. Thies unternimmt Recherchen zur Kreativbranche, führt Interviews mit denen, die in ihr tätig zu sein glauben, und dreht mit seinen Freunden einen Film über die Geschichte der Stadt und die eigene Vergangenheit. Dunkle Schatten werden sichtbar, Genderverwirrungen, eine Blutspur scheint sich durch alles zu ziehen. Mutiert man am Ende etwa selbst zum Wolf? Ist es ein Spiel? Ein Theaterstück? Oder gar das eigene Leben?
Jörg Albrecht fragt nach den Zumutungen der neoliberalen Gesellschaft und vergleicht ihre Ansprüche mit der Wirklichkeit.
Die elektronische Soundpoesie aus dem digital-analogen Synthie von Antje Meichsner wird auf die Überlagerungen innerhalb kreativer Lebenswelten einstimmen.
Jörg Albrecht Lesung aus "Beim Anblick des Bildes vom Wolf"
26. Juni, 20 Uhr, Motorenhalle
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