Alle Jahre wieder: die IFA

Am 1. September beginnt die Internationale Funkausstellung

Am 1. September öffnet die IFA 2017 (ursprünglich stand IFA einmal für Internationale Funkausstellung) ihre Tore in Berlin. Aussteller aus aller Welt werden bis zum 6. September rund um den Berliner Funkturm dem interessierten Publikum ihre Neuheiten präsentieren. Wie in den Vorjahren wird dabei dem Thema Vernetzung und Smart Home besondere Beachtung geschenkt. Dabei geht es darum, Elektroendgeräte mit Smartphone und Internet zu verbinden und so zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten  zu finden, die weit über die bloße Fernabschaltung oder das Streamen von Audio- oder Videofiles hinausgehen. In diesen Bereich gehört auch das Internet der Dinge (Internet of Things), wie es beispielsweise das Start-up-Unternehmen Smartfrog mit einer fernsteuerbaren Überwachungskamera anbietet. Das auf der IFA ausstellende Unternehmen konnte bereits einen ersten Erfolg feiern: Dank seiner Technik konnte die Polizei einen Einbrecher identifizieren und überführen.

Immer noch der wirkmächtigste Anziehungspunkt auf der IFA ist traditionell der Fernseher, den einfach so zu nennen, schon für sich fast ein Sakrileg ist. Hier zeigt sich, daß die deutschen Hersteller inzwischen von der Konkurrenz aus Fernost abgehängt wurden. Die Taktgeber für Bildschirmtechnologie sitzen inzwischen in Korea. Hier hat LG mit seiner OLED-Technologie, die sagenhafte Schwarzwerte und damit ungeheure Kontraste ermöglicht, dem früheren Marktführer Samsung den Rang abgelaufen, der dafür im Smartphone- und Tablet-Bereich Marktführer ist. Das frühere deutsche Aushängeschild Loewe scheint sich über eine Kooperation mit LG wieder zu fangen und produziert wieder konkurrenzfähige Fernsehgeräte. Das Unternehmen Technisat aus der Eifel hat dank einer Kooperation mit Elac seine Soundsysteme klanglich aufgewertet und bietet Neuheiten im Bereich DAB+ und Multiroom-Systeme an. Neue Softwareentwicklungen sollen in die Geräte zukünftig über einen USB-Eingang nachgerüstet werden können. Außerdem will Technisat die Traditionsmarke NordMende wiederbeleben.

Der Audio-Bereich wird immer weiter ausgedünnt. Es gibt kaum noch namhafte Hersteller, die HiFi-Anlagen präsentieren. In diesem Bereich hat die IFA in den letzten Jahren am stärksten eingebüßt. Der Bereich Digital-Radio wird ein Thema sein. Bislang hat sich dieses nicht durchsetzen können. Streaming ist ein weiteres Thema.

Mit Blick auf das Vernetzungsthema werden seit 2008 auch sogenannte „weiße Ware“, also Haushaltsgeräte ausgestellt. Hinzu kommen die Bereiche Telekommunikation und Computer, die immer mehr Ausstellungsfläche belegen und den klassischen Unterhaltungselektronik-Teil weiter zurückdrängen. Ein buntes Unterhaltungsprogramm mit Kochshows und Verkostung, Stars und Sternchen bei Autogrammstunden oder im Sommergarten auf großer Bühne und Live-Sendungen diverser Fernseh- und Rundfunkanstalten vom Messegelände runden das Programm ab. Hinzu kommt „Berlin celebrates IFA“, ein Angebot für diejenigen, die sich den Weg zum Messegelände nicht machen wollen, am Ku´damm (Nähe Adenauerplatz).

Neu ist die Ausgliederung der vor allem aus Fernost stammenden Hersteller, die Produkte meist ohne eigene Marke (= OEM) als Auftragsfertigung herstellen. Diese werden in der Nähe der U-Bahn-Station Gleisdreieck in einem neuen Ausstellungsgelände konzentriert. Damit wird Platz frei auf dem traditionellen Messegelände, der dem ausgeweiteten Bereich Forschung und Zunkunftstechnologie, insbesondere also auch Internet der Dinge, gewidmet wird.

Und wer sich nicht auf den Weg nach Berlin machen möchte, kann auch in Dresden von der Funkausstellung profitieren. Die Dresdner Fachhändler werden die Messeneuheiten in ihren Geschäften unmittelbar nach der Messe präsentieren. Wer aber auf der Suche nach einem „Schnäppchen“ ist, wird kurz vorher noch ein Auslaufmodell deutlich unter dem „Listenpreis“ erstehen. Das Feilschen wird zur wahren Wonne. Denn hier hat man auch gute Erfolgsaussichten.
RA

IFA - Internationale Funkausstellung Berlin 1. bis 6. September, Messe Berlin
www.b2c.ifa-berlin.de