Klangbad
Caspar Brötzmann Massaker am 25. Januar im Beatpol
Das Ausloten des Klangpotenzials der elektrisch verstärkten Gitarre, wem gleich noch gelang das in der Vergangenheit auch schon mit überwältigendem Erfolg? Richtig, Jimi Hendrix! Weniger die New Yorker Swans stehen in Caspar Brötzmanns Ahnengalerie als vielmehr das Gitarrenidol der Jünger von Woodstock. Repetitive Strukturen im Sinne der Minimal Music, die überlaut dargeboten durchaus zum Tinnitus führen, lässt der gebürtige Wuppertaler und Sohn von Freejazz-Ikone Peter Brötzmann links liegen und richtet stattdessen ein frei improvisiertes Klangbad her mit opulenten Feedbacks und allem, was sonst noch dazugehört.
Wenn jetzt von der Rückkehr mit seiner Formation Massaker die Rede ist, stimmt das irgendwie. Nach den drei Erstlingsalben »The Tribe«, »Black Axis« sowie »Der Abend der schwarzen Folklore«, ein jedes längst ein Klassiker des anspruchsvollen Noise Rock, standen Soloprojekte auf dem Plan, darunter ein Album und ein Hörspiel in Kooperation mit FM Einheit von den Einstürzenden Neubauten, ein weiteres Duoalbum mit Page Hamilton von den schwergewichtigen Helmet, deren Gastgitarrist er eine Deutschlandtour lang war.
Caspar Brötzmann teilte sich die Bühne mit Sonic Youth, begleitete Thomas D von Die Fantastischen Vier auf dessen Soloalbum »Lektionen in Demut«. Special Guest der Tourtermine im Januar 2025 ist Conny Ochs von ehemals Baby Universal beziehungsweise Zombie Joe mit seinem dunkelgefärbten Doom Folk.
Bernd Gürtler
Caspar Brötzmann Massaker 25. Januar, 20 Uhr, Beatpol
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