Die Jazztage starten wieder

Vom 18. Oktober bis zum 24. November erfindet sich das Festival neu

Das Gesicht der Jazztage 2024: Veronica Swift

Wie in jedem Jahr beginnen Mitte Oktober auch in diesem Jahr wieder die Jazztage Dresden. Bereits im September gab es im Panometer Dresden zur Amazonia Ausstellung zwei lateinamerikanisch geprägte Appetitanreger: beginnend mit der Brasilianerin Be Ignacio und dann mit Habana Tradicional aus Kuba, beides dem Dresdner Publikum bereits vertraute und immer wieder gerne angenommene Künstlergruppen. Die Jazztage erstrecken sich auch in diesem Jahr wieder bis Ende November (24.), fallen aber aufgrund der dürftigen öffentlichen Förderung bei gestiegenen Kosten in diesem Jahr deutlich reduziert aus.

Das zeigt sich an der Anzahl der Konzerte wie auch daran, dass besonders teure internationale Stars in diesem Jahr nicht gebucht werden konnten. Eine Spendensammelaktion im März mit Gratisauftritten von Künstlern, unter anderen der in den Niederlanden wohnenden Griechin Maria Markesini und der Norwegerin Rebekka Bakken schafften überhaupt erst die Grundlage, daß auch in diesem Jahr Jazztage stattfinden können. Es steht sehr zu hoffen, daß die Walter der Kulturförderportemonnaies in Stadt und Land im kommenden Jahr, das ein Jubiläumsjahr der Jazztage wäre, wieder ein großes Festival ermöglichen werden.

Das heißt aber nicht, daß die Macher der Jazztage, allen voran Intendant Kilian Forster, in diesem Jahr kein lohnendes Programm auf die Beine gestellt haben. Zwar findet nicht mehr an jedem Tag des Festivalzeitraums ein Konzert statt. Die Anzahl der Konzerte ist in diesem Jahr aus den angegebenen Gründen um 70% geschrumpft.  Aber auch so bietet sich ein vielfältiges Potpourri. Neben Jazztage-Evergreens, wie der Nacht der Gitarren oder dem endlich wieder im Parkhotel stattfindenden Swing Band Ball konnten auch die in den Vorjahren immer gerne besuchten „Die Zöllner“ (16.11) oder die immer wieder gekonnte Musikalität und Humor  in der Anmoderation mixende Formation „Quadro Nuevo“ (Kulturpalast 24.10.) gewonnen werden. Der Konzerttitel der Letzteren, nämlich „Happy Deluxe“ ist hier Programm.

Eine ähnliche Kombination aus Musikalität, flotten Rhythmen und zusätzlich landsmannschaftlich angehauchtem Klamauk bietet das alpine Schlagzeug-Spektakel der Gruppe Alpin Drums (20.10.) mit dem Programmnamen „Der Berg groovt“. Hot Shot des diesjährigen Festivals dürfte die erstmals aus den USA nach Dresden kommende Veronica Swift (17.11.) sein, die zugleich das Titelgesicht der Jazztage auf Plakaten und Programmheft ist. Der in den USA zur Zeit herausragend angesagte Jazz-Shootingstar verbindet außergewöhnliches musikalisches Können, Vielseitigkeit und die Neugier, sich unterschiedliche musikalische Richtungen zu erschließen und sie zu kombinieren. Damit paßt sie bestens zu den Jazztagen, bei denen das immer schon Zielsetzung bei der Programmzusammenstellung war. Weitere Empfehlungen der Redaktion sind neben den vorgenannten Geheimtips: der an Frank Sinatra erinnernde Curtis Stigers (3.11.), die aus dem Fernsehen bekannte Lisa Fitz (23.11. Dresdner Whisky Manufaktur) oder Cafe del Mundo, die wegen der hohen Nachfrage mit einem Zusatzkonzert (beide Konzerte: 24.11.) das Festival abschließen.

Ganz neu verpflichtet und deshalb nicht im gedruckten Programm ist am 18.10. im Panometer der Schauspieler und Musiker Thomas Putensen, der bereits bei den Jazztagen 2020 mit einem begeisternden Hommage-Programm an seinen Schauspieler- und Musiker-Kollegen Manfred Krug erinnerte.

Die Konzerte, bei denen keine Spielstätte angegeben sind, finden in der neuen Hauptspielstätte Parkhotel Dresden statt, nachdem der vorjährige Haupt-Veranstaltungsort am Dresdner Messegelände nicht mehr zur Verfügung steht. Weiterführende Informationen, auch zu den Künstlern und weiteren lohnenden, hier nicht im einzelnen aufgeführten Konzerten finden sich unter  www.jazztage-dresden.de, wo man im Vorverkauf ebenso wie unter der Dresdner Telefonnummer (0351) 4540304 Karten im Vorverkauf erwerben kann. Dort sind sie günstiger als an der Abendkasse und man vermeidet so, zu einem ausverkauften Konzert anzureisen.
RA.

Jazztage Dresden 18. Oktober bis 24. November, www.jazztage-dresden.de