Die Genrewandlerin

TERESA BERGMAN AM 12. FEBRUAR IN DER TONNE

Ob auf der Straße oder im Klub – Teresa Bergman ist kreativ, überraschend, meist barfuß. Sie spielt »Luna«, ihre elektrische Telecaster oder die Akustische, immer jedoch mit Charisma und ihrer großen Stimme. »Meine Musik ehört in keine Schublade«, sagt die fast 34-jährige Wahl-Berlinerin. Doch: ihre eigene!
Aufgewachsen ist sie in Wellington, »am Strand«, sagt Teresa Bergman, zum Studium kam sie nach Polen, wechselte nach Leipzig – doch inzwischen ist die Neuseeländerin in Berlin gestrandet, wo sie seit 2009 lebt.

Ihr Debütalbum »Bird of a Feather« erschien 2014, und längst hat sich die Straßenmusikerin, die schon als Neunjährige in der Fußgängerzone ihrer Heimatstadt sang und 20 Jahre später mit ihrer Akustikgitarre oftmals gegen den Lärm im Berliner Mauerpark ankämpfte, zu einer Studio-Tüftlerin entwickelt, um den Sound in ihren Ohren umsetzen zu können: Für ihr 2020 erschienenes zweites Album »Apart« hat sie komponiert, arrangiert, Gitarre gespielt und gesungen.

Nun meldet sich die Ausnahmestimme, Gitarristin und Genrewandlerin mit ihrem dritten Studioalbum zurück: »33, Single & Broke« – ein Titel, der Statement, Selbstbekenntnis und Augenzwinkern zugleich ist. Also im Prinzip alles, wofür Teresa Bergman mit ihrer Musik steht. Herausgekommen ist ein spannungsreiches Album, das man als jazziges Folkpop-Inferno feiern kann, das einem als poetischer Diskurs-Pop etwas abverlangt und das Bergman-typisch mit gegenwärtigem Chanson glänzt.

Man darf sich auf Lieder freuen, die mal zum Tanzen animieren und mal schwelgen lassen und eine Sängerin, die ihre Stimme für ihr Publikum vollkommen herausfordert – es überrascht also nicht, dass in der Presse Live-Auftritte von Bergman stets als wahrhaftige Erlebnisse beschrieben werden. Eines ist sicher: Wer sich Teresa

Bergman live anschaut, wird danach überrascht, bezaubert, nachdenklich und begeistert den Konzertsaal verlassen.
JH

Teresa Bergman 12. Februar, Tonne, www.teresabergman.com