Aus der Engine Of Hell

Am 30. Juli in der Lukaskirche: Emma Ruth Rundle

Emma Ruth Rundle ist so besessen von Musik, dass sie gar nicht genug davon kriegen kann. Die Folge: Die in Los Angeles geborene Singer/Songwriterin vertreibt sich die Zeit nicht nur mit einer Band, sondern gleich mit drei. Diese heißen Red Sparowes, Marriages und Nocturnes. Doch auch das reicht der guten Emma nicht.

Neben dem Mix aus experimentellem und klassischem Band-Rock steht die Sängerin auch auf melancholische Klänge aus Folk und Ambient. Diese präsentiert sie öffentlich erstmals im Jahr 2011 – und gleich mit Erfolg. Zu neuer Meisterschaft brachte sie das mit ihrem aktuellen Album »Engine of Hell«. Hier thematisiert Emma Ruth Rundle auf schmerzliche Weise ihre Kindheitstraumata und dunkle Zeiten. Anders als ihre vorherigen Kollabos wie die Sludge-Metal-Band Thou und Solo-Projekte, die auf atmosphärisch-halligen Full-Band-Arrangements basierten, ist ihr sechstes Studioalbum eine Stripped-Down-Version, das sich auf ihre intime Stimme, ihr erst-gelerntes Instrument Klavier, Akustikgitarre und wenige weitere Extras verlässt. Damit trifft Emma direkt in die Bauchhöhle und hinterlässt das Gefühl, reglos auf eine weiße Wand starren zu müssen und nichts zu spüren.

Emma hat sich dazu entschieden, für »Engine Of Hell« die Takes zu nehmen, bei denen die Emotionen, die sie vermitteln will, am intensivsten herauskommen. Auch wenn dafür kleinere musikalische Fehler oder Unebenheiten mit drauf sind. Bisher spielte sie auf keinem Album Klavier – hier dafür umso mehr. Ihre Oma, bei der sie aufgewachsen ist, brachte ihr das Klavierspiel nah. Durch das Verarbeiten von Kindheit- und Jugenderfahrungen habe ihr die Konzentration auf das Klavier das Portal zu dieser Zeit geöffnet.

Nun kommt Emma Ruth Rundle für ein Solokonzert in die Lukaskirche, und Scheune sei Dank, wird das eine hochemotionaler Abend mit wundervollen Songs. Das Vorprogramm bestreitet William Fowler Collins.
JH

Emma Ruth Rundle 30. Juli, 20 Uhr, Lukaskirche, www.emmaruthrundle.com