Im Bad der Wonnen

Die LößnitzBar in Radebeul

Foto: MPP

Das Lößnitzbad in Radebeul ist ein angesagter Ausflugs- und natürlich auch Badeort. 1951 entstand aus der ehemaligen Kiesgrube ein kommunales Freibad. Seitdem ist die Beliebtheit des Naturbades ungebrochen, auch, als 2017 das Bad in eine offene Badestelle ohne Badeaufsicht umgewandelt wurde. Trotz allen Wandels gehörte Gastronomie hier immer zum Baden dazu. Im dafür errichteten und heute in kräftigem Orange leuchtenden Zweckbau mit Biergarten gab es die passende Verpflegung für erquickliche Zeiten am Badesee.

Anfang 2024 wurde aus dem Imbiss am Lößnitzbad die Lößnitzbar, neu betrieben von Michael Wilk, der sich mit seinem kreativen Kochstil und seiner »Leibspeiserei« einen Namen erarbeitet hat. Er und Kristin Richter kennen sich wie auch das Lößnitzbad schon ewig und haben nun mit der Lößnitzbar viel vor. Neben gutem Essen und Trinken beleben Partys, Feste, Lesungen und Konzerte den Kalender. Die Lößnitzbar der beiden Kreativen soll ein gastronomischer wie auch kultureller Treffpunkt werden und scheint genau der passende Rahmen für all dies zu sein. Im offenen, luftig arrangierten Gastraum werden regelmäßig Werke verschiedenster Künstler ausgestellt. Im angrenzenden kleineren Raum, welcher in kräftiges, beruhigendes Grün getaucht ist, sitzt es sich nicht nur entspannt, hier treffen sich gern Menschen zum gemeinsamen Singen, zum Plausch oder einfach, um den Klängen des hauseigenen Klaviers zu lauschen. Aber auch der zugehörige Außenbereich oberhalb des naturbelassenen Lößnitzbades bietet Platz zum Baden, Tischtennis, Speisen im Freien. Und die geräumige Schaukel direkt am Eingangsbereich ist perfekt geeignet für Entspannung pur.

Die Lößnitzbar gibt es, wie gesagt, noch nicht lange. Sie wirkt aber schon beim ersten Besuch, als sei man sehr oft und sehr gern hier gewesen – eben wie ein Sehnsuchtsort. Und genau das soll dieses idyllische Elysium auch sein: Ein Ort, an dem der Stress des Alltags abfällt, an dem unter rauschenden Bäumen lauschige Sommerabende in zauberhafte Sommernächte übergehen. Hier wird nicht den neuesten Trends hinterhergejagt, hier lebt die Idee für etwas, das bleibt, das Altes und Neues verbindet und Raum für frische Einfälle und Projekte schafft.

Hier will man Gerichte finden, die nach Kindheit schmecken und im besten Fall beste Erinnerungen wecken sollen. Hier wird regional, saisonal und vor allem mit viel Liebe gekocht. So wird Harzer Käsesalat (7,50 Euro) serviert, köstliches Zwiebelfleisch nach Sachsenart (17,80 Euro), feines überbackenes Gemüseomelett (15 Euro) oder die kräftige und kräftigende Fischsuppe mit Bemmchen (ab 7,50 Euro). Biere gibt es einige – neben dem Namensvetter Lößnitz Pils sprudeln weitere Gerstensäfte aus der Region, aus Bayern oder von der Küste ins Glas. So vielfältig wie die Hopfenauswahl zeigen sich auch die angebotenen Weine. Selbstredend sind feine Tropfen aus Sachsen dabei. Eine echte Empfehlung sind jene vom Weingut Wellhöfer. Unentschlossene bekommen zum Essen in jedem Fall den passenden Wein empfohlen und kredenzt.

Unumgänglich und krönender Abschluss sind beim Besuch der Lößnitzbar die hauseigenen Dessertkreationen. Die Quarkkäulchen (6,50 Euro) munden vorzüglich! Allen echten Naschkatzen sei jedoch auch das Nudossi-Parfait mit Eierlikör (6,90 Euro) ans Herz gelegt. Ein besseres Rezept für die schokoladig-cremigen Produkte des Radebeuler Traditionsunternehmens Vadossi gibt es einfach nicht. Dazu noch ein köstlicher und aromatischer Kaffee aus der Radebeuler Kaffeemanufaktur und das Wohlfühlpaket mit Preziosen aus der Region und darüber hinaus ist komplett.
F. Lodhäst

Lößnitzbar Fabrikstraße 47, 01445 Radebeul,
Telefon 01520-8926968, Mittwoch bis Sonnabend 17 bis 23 Uhr
www.loessnitzbar.de