Das Neue Evangelium
Ein verstörendes und aufrüttelndes Evangelium für das 21. Jahrhundert
Wofür würde Jesus heute kämpfen und an wessen Seite? Welche Resonanz hätte seine Botschaft? Wie würden die heutigen Machthaber auf diesen Sozialrevolutionär reagieren? Was ist das Fundament unserer christlichen Kultur? Fragen, mit denen Milo Rau (»Das Kongotribunal«) in seinem semi-dokumentarischen Film gern provoziert. Was viele vergessen haben: Zu Beginn war das Christentum eine soziale Bewegung gegen die Herrschaft Roms. Der Schweizer führt nach Süd-italien als Brennpunkt, wo Geflüchtete aus Afrika als Billigkräfte malochen und wie die arbeitslosen Kleinbauern der industriellen Agrarwirtschaft und der multinationalen Lebensmittelindustrie ausgeliefert sind. Der neue Heilsbringer ist der Aktivist Yvan Sagnet, der erste schwarze Jesus-Darsteller und gleichzeitig einer, der gegen die entwürdigenden Zustände protestiert, eine Gruppe engagierter Jünger und Jüngerinnen um sich schart.
Biblische Erzählung meets verzweifelten und echten Aufstand, Fiktion trifft auf Realität. Gut getroffen die Parallelen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Warf damals Jesus die Händler aus dem Tempel, wird durch die Vernichtung von Tomatenprodukten in einem Supermarkt als Konsumtempel der aktuelle und hochpolitische Bezug hergestellt. Laiendarsteller aus den Lagern, Dorfbevölkerung und Profi-Schauspieler stemmen die Passionsgeschichte und ergänzen sich. So übernimmt Pasolinis Jesus-Darsteller Enrique Irazoqui die Rolle von Johannes dem Täufer, Maia Morgenstern, Mel Gibsons Maria, spielt erneut die Mutter des Messias. Die Kritik an der ungerechten Weltordnung in Matera verbindet sich mit den Widersprüchen eines modernen Europas, das seine Humanität verloren hat, zeigt aber auch Solidarität über Nationalitäten und Hautfarbe hinweg. Das Resultat: ein verstörendes und aufrüttelndes Evangelium für das 21. Jahrhundert.
Margret Köhler
Das Neue Evangelium
Deutschland/Schweiz/Italien 2019, Regie: Milo Rau
Mit Maia Morgenstern, Marcello Fonte, Enrique Irazoqui
Wegen des Lockdowns startet der Film digital bei www.dasneueevangelium.de
VERLOSUNG!
SAX verlost zwei Online-Kinotickets für »Das Neue Evangelium«. Diese sind jeweils für einen Haushalt bis April 2021 gültig, nach der Aktivierung kann man 24 Stunden lang den Film ansehen. Zusätzlich wird als Bonusmaterial ein Q&A mit Regisseur Milo Rau und dem Hauptdarsteller Yvan Sagnet abrufbar sein. Einfach eine Mail an redaktion@cybersax.de, Betreff »Evangelium«.
Zu erwerben sind die Kinotickets für 9,99 Euro, mit dem Kauf kann man auch ein regionales Kino unterstützen, in Dresden ist es die Schauburg. Gruppenrabatte sind 7,99 Euro ab 20 Tickets und 5,99 Euro ab 50 Tickets.